Freitag, 10. März 2017

Persönlichkeitsentwicklung

Geht das überhaupt? Christus predigte zum Beispiel: "Ihr müsst von neuem geboren werden." Buddha lehrte den edlen achtfachen Weg, Yoga gibt ebenfalls Techniken an die Hand, Krishnamurti und Ramana Maharshi verwarfen sie wiederum, weil sie eine Lücke zwischen Sein und Sollen aufreißen.
Nachdem ich zuerst jahrelang nach dem Höchsten gestrebt habe, musste ich trotz einiger erweiterter Bewusstseinsphasen enttäuscht feststellen, dass ich meine Persönlichkeit nicht einfach in die Zustände der Weisen hineinversetzen konnte.

Wie also funktioniert Persönlichkeitsentwicklung? Einen wirksamen Ansatz habe ich nach unzähligen Jahren der Meditation, in denen ich kaum Veränderungen an mir wahrnehmen konnte, schließlich in der systemischen Methode über ein Coaching gefunden, das mich zu eindeutigen Unterschieden in wiederkehrenden Problemsituationen geführt hat. Vielleicht liegt es auch weniger an der Methode als an der feinfühligen und behutsamen Führung des Coaches zur Entwicklung meiner Bereitschaft, die Aufmerksamkeit auf das innere Erleben von Geist und Körper zu lenken und eine eigene Lösung ohne äußere Veränderung zu finden. Dabei geht es nicht um die von mir begehrten spirituellen Höhenflüge, sondern um die ungeliebten Niederungen des Alltags, denen sich zu stellen mir so schwer fällt. Damit meine ich, Eigenverantwortung für mich zu übernehmen, lösungs- und zufriedenheitsorientierte Entscheidungen über mein eigenes Erleben zu treffen und dadurch echte Lebensfreude im Alltag zu erfahren.

Die Umkehrung meines eigenen Denkens, die Außenwelt (Mitmenschen) für mein Erleben verantwortlich zu machen, erfordert von mir ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, da jeder unbewusste Gedanke in die Irre führen kann, indem er die bisherige problemverursachende Sichtweise bestätigt. Ein erstaunlicher Katalysator ist der Ersatz von sich selbst begrenzenden Glaubenssätzen (limiting beliefs) durch sich selbst erweiternde Glaubenssätze. Das klappt aber nur, wenn ich aufhöre, mich durch meine Vergangenheit gebunden zu fühlen, d.h. meine Identifikation mit meiner Konditionierung aufgebe. Die Bereitschaft dazu ist eine neue Erfahrung für mich, zu bequem ist es, mich hinter der Rechtfertigung meiner Verhinderung aufgrund meiner Lebensdramen zu verstecken. Aufnahmen von Eckhart Tolle und Anthony Robbins haben mir in jüngster Zeit wertvolle Impulse gegeben, diese Selbstbeschränkung zu lösen, wofür ich äußerst dankbar bin.

Diese guten Nachrichten würde ich gerne mit euch teilen in einer Welt, die scheinbar immer mehr aus den Fugen gerät. Zu glauben, dass diese chaotische Welt unsere Wahrheit und Wirklichkeit ist, ist allein schon frustrierend und enttäuschend. Ich erfahre aber gegenwärtig an mir selbst, dass die Innenwelt viel bedeutender und entscheidender ist, auch für positive Veränderungen in der Außenwelt.

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