Die Entwicklung eines nachhaltigen Ichs ist ein wichtiger Bestandteil - der wichtigste Bestandteil! - meines Konzeptes einer systemischen Nachhaltigkeit. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht nur eine Außenwelt gibt, die wir in die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft unterteilt haben, sondern auch eine Innenwelt. Das mag für Lebewesen mit einer individuell ausgestatteten Persönlichkeit wie eine Selbstverständlichkeit klingen, doch das ist es nicht. Indem wir an dem Glauben an eine objektive Realität festhalten, kann es per Definition nur objektive Probleme geben, die objektiv zu lösen sind. Das ist nonsense und führt zu gravierenden Problemen! Dabei ist die Subjektivität der Realität seit über 100 Jahren in der Wissenschaft bekannt, die Weisen aller Kulturen lehren sie schon seit Jahrtausenden. "Mind matters most", "Du bist die Welt, die Du siehst." etc.
Wir verstecken uns nur hinter der Objektivität, um nicht als Subjekt gesehen zu werden. Denn das Subjekt entscheidet über die Art der Wahrnehmung der äußeren Welt als Wirklichkeit. Sie wird geprägt durch unsere Einstellungen und Überzeugungen ("Glaubenssätze") über uns selbst und unsere Mitmenschen. Dieses hohe Maß an Eigenverantwortung für mein eigenes Leben verunsichert. Viel einfacher kann ich aushalten, in einer von mir scheinbar unabhängigen Außenwelt zu forschen und darüber zu dozieren. Der hohe Preis dafür ist die Ausblendung von komplexen Erkenntnissen über eine Wirklichkeit, in der die subjektive Innenwelt und die objektive Außenwelt zusammenhängen. Genau da setzt die systemische Nachhaltigkeit an. Nachhaltigkeit braucht eine nachhaltige Innenwelt, ein nachhaltiges Ich. Das erfordert Arbeit an der eigenen Person. Im weiteren Verlauf des Blogs wird es also noch sehr subjektiv zugehen. Ich werde Erfahrungen und Einsichten teilen, die ich als wesentlich auf meinem Weg zu einem nachhaltigen Ich erachte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen